über den Beckenrand

Banner der Ausstellung badengehen 2022

 

Freibad Kiebitzberge, Fontanestraße 30, 14532 Kleinmachnow

Ausstellung vom 28. September bis 13. Oktober 2024

Anke Fountis | Sue Hayward | Beate Lein-Kunz | Susanne Ruoff | Salah Saouli | Katrin Schmidbauer | Frauke Schmidt-Theilig | Hartmut Sy

GastkünstlerInnen Andrea Böning | Claudia Busching | Andrea J. Grote | Stephan Hüsch | Andréas Lang

 

Auch 2024 lädt die regionale Künstlergruppe dimension14 zu ihrem temporären Kunst-Ereignis südlich von Berlin ein, das alljährlich einen Ausnahme-Ort im Postleitzahlenbereich 14 ins Zentrum künstlerischer Auseinandersetzung rückt.

Die inzwischen 24. Ausstellung präsentiert sich unter dem Motto über den Beckenrand im Freibad Kiebitzberge in Kleinmachnow, einer Freizeitstätte mit fabelhafter Geschichte.

Das Freibad Kiebitzberge, das im Mai 1976 eröffnet wurde, entstand im Rahmen eines Mitmach-Wettbewerbs in der ehemaligen DDR, außerhalb der staatlich verordneten Planwirtschaft. Wenige Freiwillige und ein Architekt realisierten das Projekt, das von Arbeiterinnen des Carl-von-Ossietzky-Werks initiiert wurde, die nachmittags eine Betreuung für ihre Kinder benötigten, um im Schichtsystem arbeiten zu können. Nach der Wende sollte das Freibad mit seinem 40.000 qm großen Areal geschlossen werden, doch ein couragierter Förderverein verhinderte das. Heute gehört das Freibad Kiebitzberge, das pro Saison bis zu 100.000 Besucher in die Wasserbecken lockt, anteilig den Kommunen Klein-machnow, Teltow und Stahnsdorf.

Hier starten am 16. September 2024 die acht Mitglieder von dimension14 zusammen mit fünf Gästen ihr Kunstprojekt über den Beckenrand. In einem Arbeitsprozess von zwei Wochen lassen sich die Künstler*innen von Anlage und Aura des Freibads inspirieren.

 

Eröffnungsrede

Isabel Groll

Eröffnungsrede zur Ausstellung „über den Beckenrand“ der Künstlergruppe dimension14 am 28. September 2024

Die Becken des Freibads Kiebitzberge, an deren Rändern wir uns heute treffen, gehen in die Winterpause. In die Winterpause, jedoch noch in keinen Winterschlaf , denn bevor das Wasser abgelassen wird, lädt eine Ausstellung, zu deren Eröffnung ich sie heute herzlich begrüßen darf, dazu ein, mittels Kunst über den Beckenrand zu sehen. Die Mitglieder der dimension14 und ihre Gäste kehren hierzu, wie manche von Ihnen vielleicht wissen, ein zweites Mal zurück, um sich dem Ort in seiner ihm untypischen Stille künstlerisch anzunehmen.

Denn so wie Kiebitzberge seit seiner Eröffnung vor beinahe 40 Jahren ein in der Umgebung offensichtlich sehr geliebter sozialer Treffpunkt ist, so ist das Bad kulturgeschichtlich eine der ältesten Begegnungsstätten überhaupt. Die antiken Thermen waren in vieler Hinsicht demokratischer als die Polis selbst, in deren städtischer Mitte sie nicht selten und offen für tatsächlich jeden standen – für Männer, Frauen, Kinder und Sklaven, die sich alle gleichermaßen an dem großzügigen Prunk dieser frühen öffentlichen Einrichtungen freuen konnten.

Vollständige Eröffnungsrede als PDF verfügbar: