32m ü. NHN

Video: Julian Krause

Machnower See, Teltowkanal südlich der Schleuse Kleinmachnow

Ausstellung vom 28. August bis 12. September 2021

Anke Fountis | Sue Hayward | Beate Lein-Kunz | Susanne Ruoff | Katrin Schmidbauer | Frauke Schmidt-Teilig | Hartmut Sy

Gastkünstler*innen Monika Goetz | Salah Saouli | Volker Tiemann

 

Unter dem Titel 32m ü. NHN verlegt die Künstlergruppe dimension14 ihre alljährliche Ausstellung mit Gästen auf das Wasser. Zur Seite der Fahrrinne des Teltowkanals wird der Machnower See zur Kunstplattform.

Die inzwischen 21. Ausstellung der Künstlergruppe befasst sich unter dem Titel 32m ü. NHN (Normalhöhennull) mit dem Machnower See in Kleinmachnow zwischen Friedensbrücke und der denkmalgeschützten Schleuse. Der See liegt 32 Meter über dem Meeresspiegel und ist Teil der 1900 bis 1906 erbauten Bundeswasserstraße Teltowkanal, welcher der Schifffahrt einst als Südumgehung Berlins diente.

 

 

 

 

Eröffnungsrede

Dr. Dorothea Schöne, Kunsthaus Dahlem

Eröffnungsrede zur Ausstellung 32m ü. NHN, 28. August 2021 (Auszug)

 

32 m ü. NHN

Zum nunmehr dritten Mal darf ich Sie, liebe Gäste, heute mit ein paar Einführungsworten in die diesjährige Präsentation der Künstlergruppe dimension14 einführen. Vielen Dank an die Künstlerinnen und Künstler für diese besondere Ehre. Ich möchte gleich eingangs eine besondere Widmung loswerden. Für die erste Eröffnungsrede hat mich seinerzeit der Bildhauer Karl Menzen angefragt. Er war Teil dieser wunderbaren Künstlergruppe und ist vor nicht allzu langer Zeit viel zu früh von uns gegangen. Ein bisschen ist das heute für mich auch ein Gedenken an ihn. Und er hätte sich sicherlich über das spannende Thema der diesjährigen Ausstellung gefreut, war doch das Zusammenspiel von Kunst und Natur immer wiederkehrendes Element auch seiner Arbeit.

32m ü. NHN (Normalhöhennull) lautet der Titel – 32 Meter über Normalhöhenull mit dem Machnower See in Kleinmachnow zwischen Friedensbrücke und der denkmalgeschützten Schleuse. Im Einladungstext zur Ausstellung lesen wir: „Der See liegt 32 Meter über dem Meeresspiegel und ist Teil der 1900 bis 1906 erbauten Bundeswasserstraße Teltowkanal, welcher der Schifffahrt einst als Südumgehung Berlins diente. Zeitweise waren bis zu 2.550 Arbeiter beschäftigt, die Hälfte Osteuropäer.“ Das klingt erst einmal nach einem recht nüchternen Bezug.

Aber haben Sie sich schon einmal gefragt, woher Normalhöhennull eigentlich kommt? Seit wann es diese Regelung gibt? Die meisten werden jetzt wohl zugeben müssen, dass sie einen gesunden Schnellschlaf im Geografie-Unterricht hatten. Oder das Thema gar ausgelassen wurde? Bekannt ist jedem der Begriff. Auch dass wir es mit Höhen über dem Meeresspiegel zu tun haben wissen wohl die meisten.

Eingeführt wurde der Begriff 1879 als nebeneinander existierende Höhenbezüge wie „Hamburger Null“ oder „Pegel zu Neufahrwasser“ zuerst für Preußen und dann für ganz Deutschland vereinheitlicht wurden. Während der Teilung galten in DDR und BRD unterschiedliche Höhenbezüge – immerhin 16cm Abweichung. Auch diese wurden nach der Wiedervereinigung rasch angeglichen. Der Tunnel- und Brückenbau dankt, denn 16cm Abweichung kann schon sehr ärgerlich enden.

Sie merken, dass in nur wenigen Sätzen schon deutlich wird: Normalhöhennull ist alles andere als unpolitisch oder bedeutungslos. In einem Arbeitsprozess von zwei Wochen haben sich die Künstlerinnen und Künstler vom Gewässer und der Umgebung inspirieren lassen. Entstanden sind Kunstwerke am Ufer, schwimmend auf dem Wasser oder daraus herausragend. Sie alle konterkarieren das Wasser und die Uferzone und laden Sie, liebe Gäste, zu einem kleinen Spaziergang und Verweilmomenten ein. (Auszug)

 

Vollständige Eröffnungsrede als PDF verfügbar:

Plakat 32m ü. NHN